Das Presbyterium beschloss, die Annener Kirche nach dem Vorbild der in Weitmar neu erbauten Kirche zu errichten, und der Baumeister Ellinghaus aus Witten wurde mit der Anfertigung von Bauplänen und Kostenvoranschlägen beauftragt. Den Ausschlag in Bezug auf einen Bauplatz gab eine Schenkung, über die das Lagerbuch (das Bestandsregister) der Gemeinde Folgendes sagt: „Es wurde von mehreren nördlich von der Bergisch-Märkischen-Bahn und einigen südlich von dieser gelegenen Besitzern, an ihrer Spitze der Gutsbesitzer Dietrich Schulte Wullen, ein Grundstück nördlich von jener Bahn im Annener Felde von dem Gutsbesitzer Dietrich Schade zum Preise von 1450 Talern erworben, der Kirchengemeinde als Geschenk angeboten und von ihr auch angenommen.“ Nachdem auch die finanziellen Voraussetzungen einigermaßen abgeklärt waren, vornehmlich durch den Ertrag einer Kirchenkollekte in der Provinz Westfalen und durch das Ergebnis einer Hauskollekte, waren im März 1872 die Vorbereitungen soweit gediehen.

Die Ausführung des Baus in Stilformen, die zwischen Klassizismus und Neuromanik einzuordnen sind, wurde dem katholischen Bauunternehmer Cüstermann in Wiedenbrück übertragen, der seine Aufgabe zu großer Zufriedenheit der Gemeinde erfüllte.

Am 21. oder 29. April 1872 wurde von Superintendent Rosenbaum aus Harpen der Grundstein gelegt, der an der Außenmauer des Chorraums sichtbar ist und die Jahreszahl trägt. Für das Mauerwerk aus behauenem Ruhrsandstein griff man auf Bruchsteine zurück, die beim Bau der Straße nach Stockum und beim Durchbruch durch den Annener Berg frei geworden waren. Aus demselben Material wurde auch das Pfarrhaus errichtet.

Im Herbst 1873 war das schiefergedeckte Satteldach der Kirche fertig und im Frühjahr 1874 das letzte Stockwerk des vorgesetzten Turmes. Im Sommer desselben Jahres wurde die Spitze aufgesetzt, zugleich kamen der Innenanstrich und die Innenausstattung zur Vollendung.

Das Äußere der Kirche ist mit vier Fialen und Schmuckornamenten geziert, und vor allem das Mittelportal trägt reichen Schmuck. Im Tympanon über der linken Seitentür ist zu lesen: „Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausend. Psalm 84,11.“; im Tympanon über der rechten Seitentür steht: „Wie lieblich sind deine Wohnungen Herr Zebaoth! Psalm 84,2.“